Unser Debüt

Nachdem am Abend alle Familienmitglieder gefüttert, satt und selig in ihren Betten (oder vor dem Fernseher) eingeschlafen
waren, verschwanden wir in unseren Schlafzimmern, breiteten Instrumente und Recording Equipment auf unseren Betten aus, klappten die Laptops auf und legten los. Ein halbes Jahr lang brachte uns die Idee, nach langer Zeit endlich wieder ein gemeinsames Album aufzunehmen, um den wohlverdienten Schlaf.

Aber wir wurden nicht müde, unsere Playlist wuchs von Monat zu Monat, nichts konnte uns aufhalten (bis auf zwei Familienurlaube, eine hartnäckige Grippe und eine Baustelle hinterm Haus), nach einem halben Jahr allabendlicher Schlafzimmersessions war es tatsächlich vollbracht: Mathylda lebte, unser Debüt war geboren, wir nannten es „Bed Covers“ - zehn Coversongs, 487 Chorspuren, 1 Ukulele, unter Dach und Fach. Und auf direktem Wege in die Schublade. Wo unser Album trotz aller Freude weitere sechs Monate vor sich hin darb. 

Wir überlegten. Was sollten wir tun? Ein Label suchen (letztens sah ich auf Facebook, wie jemand die leeren CD Regale in einem Medienmarkt abfilmte), Geld damit verdienen (Bitte lachen Sie jetzt.), alles verschenken (und dafür von KollegInnen Haue kriegen)? 

Wir hatten wohl so etwas wie einen „Release-Block“ (keinen Recording-Block, wir hätten ewig so weiter machen können) und auch die ein oder andere Sinnkrise ereilte uns. Überall drohte der Untergang unseres Berufszweigs, Musikschaffende stritten, diskutierten, kapitulierten, keiner wollte sein Taschengeld mehr für Musik ausgeben, ständig schrie irgendeiner die GEMA sei ja wohl das allerallerallerletzte, die Kinder konnten sich noch immer nicht allein auf der Schaukel hochschwingen und am Ende gewann immer Helene. Alles kacke. 

Bis auf eines: Ihr habt nie aufgehört zu fragen, wann man unsere Musik endlich hören kann, wann wir unser Album veröffentlichen. Da wurde uns klar, eigentlich ist die Antwort ganz einfach. JETZT. Und hier. Wir schenken euch unseren Sommer 2017, denn es war einer der schönsten Sommer, die wir je hatten, zwischen Kissen und Decken, im Dämmerlicht der Abendsonne, die ihre letzten Strahlen auf unsere Laken und Instrumente warf, während wir uns einen Herzenswunsch erfüllten: Dankeschön sagen für all die wunderbaren Songs, die uns ein Leben lang begleitet, aufgebaut und getröstet haben. Wie könnten wir dafür Geld nehmen.

Also bezahlt uns nicht (Noch nicht).

Erst mal nur Liebe. Und eine gute Zeit mit uns im Bett <3 

Peace.